GHOSTS OF MENANIG © Mohamedali Ltaief
HAU2. Berlin 2019




Ghosts of Meaning is a conceptual journey between transcending gender norms and Neo-Orientalist aesthetics. It examines stereotypes between Islamophobia and Self-Orientalism and asks, where does the Arab queer stand today amidst the globalized markets and commodified identities? It is a performative manifesto of a ‘Trans-Orientalist Aesthetic’.






Manifesto of a Trans-Orientalist Aesthetic (extract
)
He is a hybrid monster.
Half human, half animal, half flower, half fire.
An anomaly rather than an abnormality.
His feelings are not well-known, he is constantly excluded.
He is not a person who as such contradicts a rule.
It is his very nature, which embodies the anomalous.
The whole city is an abstract paradigm of his own escape.
He is a phenomenon of border(s).
His name is Faris, Garulphus, or even Wargus.
They change his name, Wearth, Wearg, or Friedlhos.



Ghosts of Meaning. AFAC Festival.
with Majd Mastoura, Faris Amin, Rima Baransi and Omar Karray.
Silent Green Berlin. 2019
Photo credit: Adam Janish

“Vor der Bühne steht eine glitzernde Handtasche, aus der ein Maschinengewehr herausragt. Über das Leuchtband laufen Aussagen wie :'Self orientalismus is the oriental reproduction of the invented orient.’ Die Tänzerin trägt eine Kimono-Jacke und versteckt sich zunächst hinter ihren Haaren. Jedes Motiv der Performance von Mohamedali Ltaief trägt zugleich seine Infragestellung in sich. Denn: ‘Trans-orientalist aesthetic is above all an art of deconstruction!’ Das wird nicht nur durch den Tanz von Rima Baransi deutlich, in dem sie davon erzählt, dass ihre Haare nicht nur zum Verbergen sondern auch dazu dienen, sich am eigenen Schopf aus den Schwierigkeiten zu ziehen. Sie erzählen von der Fremd- aber auch der Selbstzuschreibung, vmit ihren Fingern, mit denen sie zunächst auf andere zeigt, die sich dann gegen sie selbst wenden. Ihr Tanz erzählt von Schubladen und dem Versuch der Befreiung aus ihnen. Den Soundtrack dazu liefern der Cellist Faris Amin und der Soundkünstler Omar Karray. Dazwischen hat der Schauspieler und Autor Majd Mastoura seinen Auftritt. In Sportkleidung, mit Glatze, Sonnenbrille, aber sorgsam geschminkt betritt er die Bühne. Im ersten Teil berichtet er von seinen Zuschreibungen in Amerika. Für seine amerikanischen Gastfamilie musste er zunächst ein weißer Afrikaner sein. Danach war er dem Verdacht ausgesetzt, er sei ein Djihadist. In seiner Diskussion mit seinem Gastvater deckt er geschickt die rassistischer Zuschreibungen auf. Dann weitet er auf Arabisch seinen Blick auf seine Fremdidentifikation weltweit. Jeder scheint besser über ihn Bescheid zu wissen, als er selbst. Jeder, der ihm auf seinem künstlerischen Weg begegnet ist, hat Ratschläge für ihn parat. Der Regisseur, der Manager, seine Mutter, die Presse.... Für einen Araber ist er nicht dunkel genug, für einen Weißen sein Habitus nicht europäisch genug. Doch jetzt hat er genug. ... Ltaief zeigt in seiner kleinen Performance im Rahmen des Wish You Were Here — AFAC Festivals im Silent Green Kulturquartier im Wedding, die schon im Juni 2019 im HAU zu sehen war, dass die queere Kunst bestens dazu geeignet ist, Bestehendes in Frage zu stellen. Gerade in dem Themenzusammenhang der Konstruktion von Identitäten kann sie so den Blick weiten auf Klischees, die leichtfertig zugeordnet werden.”

_ Von hamburgtheater
Die Kunst der Dekonstruktion
Birgit Schmalmack vom 24.7.19


Konzept, Text und Bühnenbild: Mohamedali Ltaief
Performance: Rima Baransi und Faris Amin
Sound: Omar Karray
Ein Projekt des HAU Hebbel am Ufer.
Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser vonder Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.